"so wasche ich meine Hände in Unschuld"
“…so wasche ich meine Hände in Unschuld“
mixed-media-Installation, 2008
Stahlsäule, Aquarium, weiße Peeling-Handschuhe, Pumpe,
Leinwandprint Abu Ghraib (Foto Reuters)
installiert anlässlich der pantomimischen Interpretation “Der Kreuzweg“ von Milan Sladek zu Marcel Duprés Orgelwerk “Le chemin de la croix“ (op.29)
in der Kartäuserkirche Köln 2013
„Die Worte “…so wasche ich meine Hände in Unschuld“,
die Pilatus zugesprochen werden, erfahren in dieser so betitelten Installation
von Hermann J Kassel eine verstörende Umsetzung.
Die sanfte Bewegung der stetig umeinander kreisenden, sich berührenden und wieder auseinander gehenden, dem Waschen der Hände ähnlich sich aneinander reibenden strahlend weißen Handschuhe hat etwas Poetisches, Tänzerisches Magisches und wirkt damit geradezu hypnotisch auf den Betrachter.
Den krassen Gegensatz zur Poesie der Handschuhbewegungen bildet das auf Leinwand gedruckte Foto des Folteropfers aus dem Gefängnis Abu Ghraib.
Es steht geradezu ikonografisch für das, was der Mensch vermag, dem Mensch anzutun; damals wie heute.
Die Installation “so wasche ich meine Hände in Unschuld“ ist von einer verstörenden und widerwilligen “Ästhetik des Grauens“, die den Betrachter gleichermaßen abstößt und in ihren Bann zieht.“